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Pressemitteilung der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur Empfehlung des PCV20-Pneumokokken-Impfstoffs für Erwachsene

Seit Anfang 2022 ist in Deutschland ein 20-valenter (20 Serotypen abdeckender) Pneumokokken-Konjugatimpfstoff (PCV20) für Personen ab dem Alter von 18 Jahren zugelassen. Nach Auswertung der verfügbaren Evidenz zur Sicherheit und Wirksamkeit sowie Ergebnissen aus einer Modellierung bewertet die STIKO PCV20 als überlegen gegenüber den bisher empfohlenen Impfstoffen PPSV23 und PCV13. Die Empfehlung und Wissenschaftliche Begründung sind jetzt im Epidemiologischen Bulletin 39/2023 veröffentlicht.

Die STIKO empfiehlt die Impfung mit PCV20 für folgende Personengruppen:

  • Alle Personen ab 60 Jahre
  • Personen ab 18 Jahre mit Risikofaktoren für schwere Pneumokokken-Erkrankungen
  • Personen ab 18 Jahre mit beruflicher Indikation; diese umfasst Tätigkeiten wie Schweißen und Trennen von Metallen, die zu einer Exposition gegenüber Metallrauch, einschließlich metalloxidischem Schweißrauch, führen

An den definierten Indikationsgruppen für eine Pneumokokken-Impfung wurden somit keine Änderungen vorgenommen (siehe Tabelle 2 der aktuellen STIKO-Empfehlungen im Epid Bull 4/2023).

Erwachsene Personen der genannten Indikationsgruppen, die bereits mit PPSV23 oder sequenziell (PCV13 oder PCV15 + PPSV23) geimpft wurden, sollen eine Impfung mit PCV20 im Mindestabstand von 6 Jahren erhalten. Personen ab 18 Jahre mit Risikofaktoren für schwere Pneumokokken-Erkrankungen, deren sequentielle Impfung bereits mit PCV13 begonnen, bisher jedoch nicht mit PPSV23 abgeschlossen wurde, wird eine Impfung mit PCV20 im Mindestabstand von einem Jahr empfohlen.

Zur möglichen Notwendigkeit von Wiederholungsimpfungen nach einer Impfung mit PCV20 liegen derzeit keine Daten vor, weswegen hierzu noch keine Aussagen gemacht werden können.

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gelten weiterhin die bisherigen Empfehlungen zur Pneumokokken-Standardimpfung bzw. -Indikationsimpfung (zuletzt aktualisiert am 17. Mai 2023, Epid Bull 20/2023).

Ziel der Pneumokokken-Impfung ist die Reduktion von invasiven Pneumokokken-Erkrankungen und Pneumokokken-Pneumonien, um Hospitalisierung, Folgeschäden und Tod zu verhindern. Außerdem schützt die Impfung der Indikationsgruppen auch andere Bevölkerungsgruppen, indem die Verbreitung des Erregers in der Bevölkerung reduziert wird.

Die STIKO ruft die impfende Ärzteschaft dazu auf den Impfstatus ihrer PatientInnen bei jeder Gelegenheit zu überprüfen. Das gilt insb. für Personen ab 60 Jahre und Risikogruppen. Bei bestehender Indikation können die Impfungen gegen Pneumokokken, Influenza und COVID-19 an einem Termin verabreicht werden.

Hintergrund:

Grundlage für die Entscheidung der STIKO waren Daten zur Krankheitslast von Pneumokokken-Erkrankungen, sowie zur Immunogenität, Verträglichkeit und Sicherheit zu den verfügbaren Impfstoffen. Berücksichtigt wurden zudem Ergebnisse aus einer Modellierung unterschiedlicher Impfstrategien und bekannte Risikofaktoren bzw. Vorerkrankungen, die die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Krankheitsverlauf erhöhen.

Pneumokokken-Erkrankungen gehören zu den häufigsten bakteriellen Atemwegsinfektionen weltweit. Auch in Deutschland sind Hospitalisierungen und Todesfälle aufgrund von invasiven Pneumokokken-Infektionen häufig. Personen ab 60 Jahre sowie Personen mit Vorerkrankungen sind hierfür besonders gefährdet. Trotz der Implementierung des Pneumokokken-Impfprogramms in den vergangenen Jahrzehnten bleibt die Krankheitslast in Deutschland hoch, da die Impfquoten besonders bei den hier erwähnten Indikationsgruppen zu gering sind. Daher bleibt es ein wichtiges Ziel, die Impfquoten zukünftig zu steigern, um die Krankheitslast insbesondere bei gefährdeten Personengruppen zu reduzieren.

Stand: 28.09.2023